"Ich habe einen langen Weg und vor allem schon mein ganzes Leben mit Übergewicht zu kämpfen."

Sandra S. (33 Jahre)

Sie haben sich für das Adipositasprogramm im Shr-Waldklinikum Gera entschieden. Wie kamen Sie auf das Programm?

Ich habe einen langen Weg und vor allem schon mein ganzes Leben mit Übergewicht zu kämpfen, in meiner Kindheit musste ich in ein Abnehm-Camp nach Parchim. Mein Leben war ein Auf und Ab auf der Waage. Nach der ersten Schwangerschaft hatte ich die Babykilos weiterhin auf den Hüften, auch nach der zweiten Schwangerschaft. Mit dem Heiratsantrag und der bevorstehenden Hochzeit nahm ich mit Intervallfasten 16:8 ganze 20 kg ab und hatte sie nach der Hochzeit schnell wieder drauf und Azubi noch knapp 10 kg mehr. Ende 2020 konnte ich mich nicht mehr im Spiegel sehen und entschloss mich im Januar 2021 dazu, einen Termin im SRH Gera zu machen. Es war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte. Allein kam ich aus dieser Achterbahn nicht mehr heraus. 

Sie haben sich schließlich auch für den operativen Weg entschieden. Welche Operation hatten Sie? Warum haben Sie sich für die Operation entschieden?

Bei mir wurde im Oktober 2021, nach knapp einem 1/2 Jahr die Schlauchmagen - Op durchgeführt. Diese wurde mir von den kompetenten Ärzten in der Adipositas-Ambulanz empfohlen und bestens erklärt. Natürlich habe ich mich im Internet viel darüber informiert und empfand diese OP auch als die beste Option. 

Welche Motivation bewegte Sie am meisten, an Ihrem Leben was zu verändern?

Endlich meinen Kindern hinterher rennen zu können, am gesellschaftlichen Leben voll und ganz ohne wenn und aber teilnehmen zu können (Achterbahn fahren, mich in normale Stühle zu setzten, im Flugzeug nicht nach einer Gurtverlängerung zu fragen, nicht vorher überlegen zu müssen, ob es irgendwo wegen meines Gewichts Probleme geben könnte und vieles, vieles mehr…)

Wie haben Sie das Bewegungsprogramm empfunden? Welche Hürten gab es dabei? Wie bewegen Sie sich jetzt?

Ich habe es als sehr positiv empfunden und mich gut beraten gefühlt. Zu keiner Zeit hatte ich das Gefühl in irgendeine Schublade gesteckt zu werden. Klar ist es mir anfangs schwer gefallen und ich war schnell aus der Puste. Aber umso öfters ich zum Sport ging und meinen inneren Schweinehund bezwungen habe, wurde es einfacher und machte mehr Spaß.

Wie haben Sie die Ernährungstherapie empfunden? Was konnten Sie in Ihrer Ernährung verändern?

Es war ein sehr lehrreiches Hilfsmittel und ist vor und nach einer OP besonders wichtig. Mir war es wichtig, die Ernährung zu „verstehen“, zu wissen was die Lebensmittel mit meinem Körper anstelle , welche mir helfen können und welche mich ausbremsen. 

Was mussten Sie in Ihrem Verhalten verändern? Was fiel Ihnen dabei am schwersten?

Ich bin ein Mensch, der im wahrsten Sinne des Wortes alles in sich hinein frisst. Ich befand mich häufig in einem Teufelskreis. Ich musste mir Ersatzbefriedigungen, Ablenkung suchen. Diesen sogenannten Kopfhunger erkennen und gut damit umgehen. Gerade abends alleine auf der Couch war es oft schwer, oft habe ich mir die Zähne geputzt, mir einen Tee gekocht, mit meinen HullaHoop-Reifen geschnappt und bin ins Bett gegangen. Natürlich ist es auch vorgekommen, dass mein Kopfhunger gesiegt hat und ich alles durcheinander verschlungen habe. Es wurde aber mit der Zeit immer besser und inzwischen habe ich es ziemlich gut im Griff. 

Was hat Ihnen innerhalb des Programms am meisten geholfen und warum?

Das kann man so pauschal nicht sagen, es war eigentlich alles und einen Zusammenspiel aus allen Therapien!

Was hat sich seitdem in Ihrem Leben verändert?

Ich habe Spaß an meinem Leben, bin aktiver geworden, ich liebe es Sport zu machen, mit meiner Familie Aktivitäten im Freien zu unternehmen. Ich bin weniger krank, definitiv belastbarer und ich mache mir über viele Dinge keine Sorgen bzw. keinen Kopf mehr. Ich ziehe mich gerne schön an und freue mich, wenn ich mich in einem Spiegel oder Schaufenster sehe. 

Würden Sie diesen Schritt mit der Operation wieder gehen? Und warum?

Ich würde den Schritt jederzeit wieder gehen und bereue es, diesen Schritt nicht viel eher gegangen zu sein. Es hat mein Leben verändert, vereinfacht und um so vieles schöner und unbeschwerter gemacht. Ich habe Ausdauer und Kondition, die ich noch nie hatte, eine Energie, die ich vor 2 Jahren noch nicht hatte. 

Was sind Ihre nächsten Ziele und Wünsche?

Meinen nächstes Ziel ist es, meine Figur zu definieren und die Bauchdeckenstraffung in Angriff zu nehmen und viele Momente mit meiner Familie zu erleben, die mir vor zwei Jahren noch schwer gefallen bzw. unmöglich gewesen wären.

Welchen Tipp geben Sie an andere Betroffene weiter, die noch am Anfang Ihrer Entscheidung stehen?

Gibt euch einen Ruck, es gibt so viele Menschen da draußen, den es ähnlich geht wie euch. Gebt nichts darauf, was andere zu Euch sagen. Euch muss es gut gehen und ihr wollt etwas ändern. 

 

 


"Nach vielen Versuchen und Misserfolge bat ich meinen Hausarzt um Hilfe"

Michael M. (35 Jahre, 152 kg)

Sie haben sich schließlich auch für den operativen Weg entschieden. Welche Operation hatten Sie? Warum haben Sie sich für die Operation entschieden?

Ich habe einen Bypass, da der Schlauchmagen aus medizinischen Gründen nicht möglich war. Die OP war für mich entscheidend, da ich keinerlei Sättigungsgefühl hatte.

Welche Motivation bewegte Sie am meisten, an Ihrem Leben was zu verändern?

Meine zu der Zeit 2-jährige Tochter, der ich beim Spielen auf dem Spielplatz nicht mehr nur zuschauen wollte.

Wie haben Sie das Bewegungsprogramm empfunden? Welche Hürten gab es dabei? Wie bewegen Sie sich jetzt?

Das Programm half mir sehr, meine Bewegung wieder zu finden und lernte somit meinen Körper neu kennen. Anfangs war es schon recht anstrengend, aber Stück für Stück ging es besser. Von knapp 160 kg auf ca. 82 kg runter, da macht Sport natürlich auch viel mehr Spaß.

Wie haben Sie die Ernährungstherapie empfunden? Was konnten Sie in Ihrer Ernährung verändern?

Die Ernährungstherapie empfand ich gut und fühlte mich auch gut betreut bei der Therapeutin. Meine Ernährung hat sich sehr geändert. Trotz OP vertrage ich recht viel und ernähre mich bewusster.

 

Früher trank ich extrem viel Cola und allgemein war mein Zuckerkonsum sehr hoch. Mit Beginn der Therapie habe ich es geschafft, mich davon los zu reißen. Was ich selbst nie gedacht hätte, dass es mal so kommt.

Was mussten Sie in Ihrem Verhalten verändern? Was fiel Ihnen dabei am schwersten?

Da ich Hilfe hatte vom Adipositasprogramm mit einschließlich Ernährungstherapie und Gruppensport war der Wille da und wollte einfach nicht mehr zurück. Meine Tochter löste in mir den großen Ehrgeiz es diesmal zu schaffen.

Was hat Ihnen innerhalb des Programms am meisten geholfen und warum?

Die Sportgruppe und die Ernährungsberatung. Beim Sport vor allem, weil alle das selbe Problem hatten bzw. haben und die gegenseitige Motivation war super.

Was hat sich seitdem in Ihrem Leben verändert?

Mein Leben ist schmerzfreier, mehr Lebenslust, mehr Energie und einfach mehr Freude am Leben. Und ich mach jetzt regelmäßig Sport, egal ob Fahrrad, Fitnessstudio oder einfach nur spazieren gehen mit Familie und Freunden.

Würden Sie diesen Schritt mit der Operation wieder gehen? Und warum?

Ja ich würde den Schritt wieder gehen. Fühle mich im Programm sehr aufgehoben und beraten.

Was sind Ihre nächsten Ziele und Wünsche?

Ich möchte jetzt sportlich gesehen, mehr Muskulatur aufbauen und fitter werden. Mein großer Wunsch ist dazu eine Hautstraffung. Daran werde ich noch arbeiten.

Welchen Tipp geben Sie an andere Betroffene weiter, die noch am Anfang Ihrer Entscheidung stehen?

Nur ich alleine entscheide über Erfolg oder Misserfolg. Bleib stark und kämpfe, es lohnt sich.