Die bittere Wahrheit!


Das neue Jahr ist angebrochen und viele starten oft mit neuen Vorsätzen. Sei es alte Laster loswerden, sich gesünder zu ernähren, mehr oder überhaupt Sport zu betreiben oder die angefutterten Pfunde loswerden. Alles schön und gut! Aber wer setzt diese tatsächlich um und wer schafft es wirklich, diese dauerhaft in sein Leben zu integrieren?

Sind wir mal ehrlich! Macht die Umstellung keinen Spaß oder ist man ganz auf sich alleine gestellt, ist man schon zum Scheitern verurteilt.

Es gibt keinen perfekten Zeitpunkt und es gibt auch nicht das Allheilmittel. Jeder kleinste Weg zur Veränderung ist ein Schritt in die richtige Richtung. Und sei er auch so klein, er sollte für einen selber machbar sein. Und vielleicht wächst daraus auch mehr und mehr ein großer Schritt.

Mein persönlicher erster Schritt dieses Jahr war es, Bitterstoffe lieben zu lernen.


Bitter als ein Warnsignal für uns Menschen, es könnte giftig sein!

Auf diesem Urgefühl und innerem Instinkt beruht erstmal eine generelle Ablehnung von bitterschmeckenden Lebensmitteln. Welches Kind mag auch schon bitter schmeckenden Rosenkohl, Kaffee, Oliven oder Rauke? Der Spruch „Medizin muss bitter schmecken“ verbinden unschöne Gedanken wie Krankheit mit dem Geschmacksempfinden.

Von Klein auf haben wir erstmal eine Abneigung gegenüber bitterschmeckenden Lebensmitteln. Was bis zum Würgereiz führen kann. Trotzdem können wir uns daran gewöhnen und bitter als lecker und bereichernd empfinden. Oft wächst mit dem Alter der Drang nach bitteren Lebensmitteln. Und dies kann ich nur bestätigen. Meine erste Wahl in der Süßigkeitenabteilung richtet sich der Bitterschokolade. Je mehr Kakaoanteil, umso besser. Als Kind niemals denkbar.

Was sind eigentlich Bitterstoffe? Wo stecken sie drin und welchen Sinn haben sie in unserer Ernährung? Welche Lebensmittel bieten uns Bitterstoffe und wie kann ich diese in die tägliche Ernährung einbauen?

Bitterstoffe werden den „Sekundären Pflanzenstoffen“ zugeordnet. Diese sind Stoffe, die in Pflanzenbestanteilen enthalten sind und diese vor Fressfeinden schützen. Jahrzehnte hat man diese Bitterstoffe aus Gemüse heraus gezüchtet (u.a. aus der Grapefruit, Chicorée oder Aubergine). So dass die süßen Noten der Früchte hervorgehoben wurden und somit dem Geschmack des allgemeinen Konsumenten entsprach.

Bitterstoffe sind  ernährungspsychologisch sehr wertvoll!

Sie dienen und unterstützen unsere Verdauung, in dem sie die Verdauungsenzyme anregen. Daraus profitieren unsere Verdauungsorgane und somit unserem gesamten Immunsystem. Zudem helfen sie uns abzunehmen, indem sie das Verlangen nach Süßen reduzieren und somit den Heißhunger dämpfen.

 

Es gibt sie in den vielfältigsten Formen, Intensitäten und man findet sie in etlichen Nahrungsmitteln. Durch das erhitzen von Lebensmittel werden sie zum Teil intensiviert und verstärken ihre Wirkung. Die Empfehlung von mir, Bitterstoffe in den verschiedensten Formen mehrmals in der Woche einbauen. Bei einer großen Abneigung erstmal langsam anfangen und kleine Mengen mit unter die Mahlzeit mogeln.

Brainstorming, Ideen zur Einführung von Bitterstoffen in unser Essalltag:

- Rauke/ Rukola mit süßen Obst kombinieren (im Herbst und Winter passt Birne oder Orange, im Sommer die Erdbeeren oder Himbeeren)

- Löwenzahnblüten als Garnitur für Salate oder Löwenzahn/ -wurzeltee als Abendroutine

- Artischocken, Rukola oder Oliven als Belag auf der Pizza

- Kaffee mit Gewürzen pimpen (Zimt, Kardamom, Anis)

- Chicorée gegrillt als Beilage zum nächsten Grillabend oder als Salat mit Orange und Joghurtdressing

- Frische Fenchelknolle am Obstsalat

- Blumenkohlreis, Ofenblumenkohl, Blumenkohlsuppe

- Senf oder Meerrettich pimpt jedes Käsebrot

Ich könnte unendlich weiterschreiben.


Rezeptidee: Chicorée- Auflauf.

Zutaten: 2 Portionen

- 3 Chicorée-Köpfe

- 1 Knoblauchzehe

- 1 Zwiebel

- Passierte Tomaten oder Tomatensugo

- nach Belieben: Oliven, Artischockenherzen und Kapern aus dem Glas (im eigenen Saft)

- 1 Mozzarella

- Salz, Pfeffer, Rosmarin, Oregano, Thymian

- Kürbiskerne

- Rapsöl

Zubereitung:

1 Den Backofen auf 200° (Ober- und Unterhitze) vorheizen. Zwiebeln und Knoblauch schälen. Die Zwiebeln fein hacken und mit etwas Rapsöl in einem Topf glasig schwitzen. Den Knoblauch pressen und unter die Zwiebeln geben. Mit den Tomatensugo/ passierten Tomaten ablösen und mit Salz, Pfeffer und den italienischen Kräutern nach belieben würzen. Die Tomatensoße kurz köcheln lassen.

 

2 In der Zwischenzeit die Chicorée-Kopfe von den äußeren Blättern befreien und den Strunk abschneiden. Ich würde nur das Ende abschneiden und das Innere vom Strunk mitverarbeiten, denn hier stecken die meisten Bitterstoffe und die Blätter bleiben zusammen. Die Chicorée-Köpfe dann halbieren und in eine Auflaufform legen.

 

3 Den halbierten Chicorée mit der Tomatensoße übergießen und wer mag mit Oliven, Kapern, Artischockenherzen und Kürbiskernen bestreuen. Den Mozzarella in Scheiben auf den Auflag verteilen und das ganze für ca. 30-40 Min. bei 200° (Ober- und Unterhitze) backen. Wenn der Salat oben zu dunkel wird, mit einem Backpapier abdecken.

 

Dazu passt ein frischer Rukolasalat.